Schauspiel und Regie für Film – Seminar 3:
Szenen drehen und analysieren –
mit Produktion einer Demobandszene
Das Schauspiel für die Kamera steht im Mittelpunkt dieses Seminars. Wie arbeite ich als Schauspieler:in an einer Rolle? Wie schaffe ich es, unter dem Druck des Drehens natürlich zu handeln?
Die Teilnehmer:innen erhalten Szenen. Die eigenständig vorbereitete, geprobte Szene wird dann im Seminar gedreht und anschließend direkt analysiert. Wir schauen, was die gedrehte Szene erzählt:
Welche Inhalte / Ziele / Spielbögen / dramatischen Fragen sind im Spiel erkennbar? Ist der Konflikt der Figuren ausgespielt? (NOA)
Welche Vorgaben aus dem Drehbuch wurden erspielt; welche vernachlässigt? Wie formuliere ich jetzt eine Regieanweisung, die zu einem anderen Ergebnis führt? Wie sieht eine konkrete Regieanweisung aus, die der/dem Schauspieler:in hilft?
Auf Grundlage dieser Analyse wird die Szene direkt noch mal gedreht und wieder analysiert.
Konnte die Handlung bei diesem Take im Spiel ungesetzt werden? Was ist der Unterschied zwischen Take eins und zwei? Das Wahrnehmen und das Formulieren der Beobachtung werden an dieser Stelle trainiert! Auf welche Aktion wurde wie reagiert? Aktions-Reaktions-Ketten erkennen. Das gilt für alle drei Gewerke: Schauspiel, Regie, Drehbuch. Unserem Prinzip folgend: drei Gewerke, eine Technik! (Gewerke, Technik, Erklärung siehe FAQ/Magazinbereich)
Durch diese Arbeit rekalibrieren wir den eigenen Körper, unser Instrument. Wann spiele ich, ‚zu groß‘, wann, ‚zu klein‘? Wie finde ich das Maß an Reaktion für einen bestimmen Moment, auf einen bestimmten Reiz, ohne äußerlich und rein technisch zu sein.
Wir üben hier die Werkzeuge der Technik im Dreh einzusetzen. Z.b. die „Repeat“ – Übung im Dreh als Werkzeug zu nutzen, um den Kontakt zwischen den Schauspieler:innen herzustellen.
Wir finden heraus, wie die eigene Wahrnehmung unter Drehstress funktioniert und wie wir unsere Sinne offenhalten können. Als Schauspieler:in trainieren wir, den eigenen Instinkt zu nutzen und neue Ideen unmittelbar aufzunehmen und umzusetzen. Wir lernen, dem eigenen Wahrnehmungsorgan zu vertrauen – und vermeiden dadurch Standardfehler: z.b. ‚Swing Back’, konfliktfreie Szene, keine konsistenten Figuren, Schauspieler:innen ohne Need, kein Kontakt zwischen den Schauspieler:innen, an Ideen kleben bleiben, statisches Spiel.
Es wird pro Teilnehmer:in eine Demobandszene am Seminarort gedreht (inkl. Schnitt).
Zusammengefasst vertiefst du in diesem Seminar, die Fähigkeit dich so perfekt auf einen Dreh vorzubereiten, so dass du dich an jedem Drehtag nur noch auf die Partner und die Welt, die du erschaffst, fokussierst. So kann in jedem Moment was Neues entstehen!
Zielsetzung/ Lernziele
Prozessuales Proben und Drehen, Szene analysieren und im nächsten Take Änderungen umsetzen, Partner und Objekte im Spiel nutzen, Spiel für Einstellungsgrößen, unter Druck aus der Entspannung arbeiten, mit jedem Take im Spiel differenzierter werden und neues entdecken ohne Verabredungen zu brechen, Demobandproduktion, bilingual: deutsch, englisch, spielen ich einem polyglotten Dreh, Handlung aus Drehbuch extrahieren, Handeln vor der Kamera lernen, Spielfehler erkennen und korrigieren, innere und äußere Verwandlung, Need – Obstacle – Action(NOA) definieren und im Spiel durchziehen, Handlungswechsel erkennen, unbewusste Impulse abschöpfen, Reproduzierbarkeit, nicht chronologisches Drehen, Konzentration, Fantasie und Fähigkeit zum Visualisieren, Entspannung, innere und äußere Wahrnehmung, Emotionen erkennen und zulassen
Wer sich vorab über die Berliner Studio Technik informieren möchte, kann das hier tun.