Was ist gutes Schauspiel? Wenn wir als Zuschauer:in die Reaktionen der Schauspieler:in auf jeden einzelnen Reiz glauben. Wir arbeiten in diesem Seminar so an Szenen, dass im Spielergebnis die Arbeit unsichtbar wird.
Hierzu wenden wir die Werkzeuge der Berliner Studio Technik auf die Szenen an. Wir analysieren Bedürfnis – Hindernis – Handlung (Need-Obstacle-Action), die äußeren Umstände (Circumstances) der Figur aus dem Text heraus. Durch die prozessuale Probenarbeit trainiert die Schauspieler:in die Rolle Schicht für Schicht zu erarbeiten. Die Handlungen und Handlungswechsel (Beats) mit dem/der Partner:in durchzuziehen. Das Ganze reproduzierbar, ohne bei jedem Durchlauf äußerlich das Gleiche machen zu müssen, sondern mit Hilfe unserer Instrumente aus dem Moment heraus immer was Neues zu entdecken und ins Spiel zu integrieren. Ich erlange als Schauspieler:in Spielfreiheit, weil ich weiß, wie die Figur funktioniert und was die Geschichte erzählt.
Wir benutzen alle Werkzeuge aus Seminar 1, die hier in verkürzter Form auch vermittelt werden: Repeat, um aus dem Moment heraus einen geschriebenen Text lebendig zu kriegen; Sense Memory, um imaginäre Reize zu halten und darauf reagieren zu können, sich davon formen zu lassen.
Des Weiteren trainiert werden: Konzentration, Körper, Entspannung, Ton zu nutzen, Lesen der Grundemotionen beim Gegenüber, mit Objekten/Requisiten arbeiten, Substitutionstechnik, Fantasie und Fähigkeit zum Visualisieren, innere und äußere Wahrnehmung, mit dem Ziel eine innere und äußere Verwandlung zu erreichen; eine glaubhafte, konsistente Figur zu erschaffen!
Wer sich vorab über die Berliner Studio Technik informieren möchte, kann das hier tun.